Jan Schröder

Holzdruck Malerei

Malerei & Holzschnitte

Maler, Bildhauer, Grafiker, Holzschneider, Sänger

Jan Schröder, Jahrgang 1948, geboren in Bendorf am Rhein, wo er auch heute wieder lebt und arbeitet. Der Vater ein Seemann, und so wächst Jan Schröder an der Küste bei Bremen auf. Er macht Abitur am Gymnasium der Dominikaner, St. Thomas in Vechta und studiert anschließend Volkswirtschaft in Bonn, Kiel und Köln. Neben dem Job besucht er die Abendschule am Städel in Frankfurt und internationale Bildhauersymposien. Anfang der 1990 Jahre hängt er den sicheren Beruf des Volkswirts an den Nagel, um in den wackligen Nachen des freischaffenden Künstlers einzusteigen - mit Erfolg, zahlreiche Ausstellungen hierzulande und anderswo, sowie viele Arbeiten im öffentlichen Raum geben Zeugnis.

Vom Wasser ist er nie weg gekommen, wie seine Schiffe Skulpturen und die in der Ausstellung zu sehenden Holzschnitte zeigen. Sie sind Ausblicke vom Deich, Ausblicke in die bedrohende Richtung und in den geschützten Raum.

Dafür, dass Jan Schröder mit seinen Werken durchaus zeitbezogen jedoch nie zeitgeistig reagiert, spricht der Zyklus „Auflehnen in Zeiten des Krieges“; zu dem er hier selbst zu Worte kommen soll.

VERNISSAGE 13.April 2024 11-16 UHR
FINISSAGE 01. Juni 2024 11-16 UHR
WILHELMSPLATZ 2
OFFENBACH / Main
weitere Termine nach Vereinbarung Tel. 06983008685 oder 01791065469

„Im Frühjahr 2022 habe ich die „Blumen des Bösen“ gemalt, weißer Mohn auf blutrotem Hintergrund. Das war ein bisschen wie eine Eruption nach einer längeren Malpause, eindeutig verursacht durch den Krieg in der Ukraine. Eine große mentale, intellektuelle und politische Verunsicherung und Unruhe hatten mich eine ganze Weile lahmgelegt. Lange war mir nicht klar, wo heraus dieses Unvermögen resultierte.

Später, nach zwei weiteren Bildern „Eis bricht, ich sinke“ und „Fluchten“ habe ich zu einer Bildsprache gefunden, die viel von Feuer und Brennen erzählt. Und im Nachhinein konnte ich hinter diesen ersten Bildern erkennen, dass es darum ging, das Absurde, das Schreckliche zu fassen, war es zunächst doch nur das ganz abstrakte Gefühl von Schrecken, da ich die Wirklichkeit des Krieges nur über mediale Hilfsmittel wahr nehme. Das bombardierte Theater mit 600 Schutzsuchenden, das restlos zerstörte Stahlwerk in Mariupol und weitere Ungeheuerlichkeiten wie in Butscha und die scheinbar rein zufällige Ermordung so vieler Menschen, an so vielen Orten; wie kann ich mich dem stellen? Wie ist es möglich, eine solche Wirklichkeit auf Leinwänden von 80 x 60 cm real werden zu lassen? Wie kann ich die Distanz beschreiben, zwischen dem, was ich medial wahrnehme und dem was dort real passiert? Nicht zuletzt mich dem stellen, was ich mich traue, auf die Leinwand zu bringen. Es ist sehr schwer den Schrecken und das Absurde in mir entstehen zu lassen und dann auch auszuhalten. Es schmerzt, an das Absurde in der Wirklichkeit zu denken, denn das Absurde geht gegen die menschliche Vernunft.“

https://janschroederkunst.com

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